Pressebericht

 

Trierischer Volksfreund:

Frühjahrswanderung „Von den Römern zum Winzer“
am Samstag, 19. März 2005

Vergangenes Wochenende stand eine Wanderung der Weinbruderschaft Augusta Treverorum auf dem Programm. Ziel war das so genannte Dreiländereck mit seinem Mittelpunkt, dem Weinort Nennig, der schon auf eine über 2.000-jährige Weinbautradition zurückblicken kann.
Untrennbar ist Nennig mit dem römischen Mosaik verbunden, das Dipl. Ing. Hans Josef Keßler erläuterte und interessante geschichtliche Details vermittelte. Mit dem Bus wurde danach das nächste Ziel angesteuert: Eine der größten römischen Villenanlagen im Saar-Mosel-Raum liegt etwas verborgen ganz in der Nähe: Die „Römische Villa Borg“ mit Herrenhaus, Villenbad und Taverne. Mit viel Einfühlungsvermögen wurden auch kleine architektonische Details rekonstruiert. Mosaik und Marmor, Wandgliederungen durch Pflaster und Gesimse lassen den Hauch von der Pracht verspüren, der in der Antike vorhanden war. Durch eine fachliche Führung und etwas Fantasie wurden die Weinfreunde gedanklich in eine längst vergangene Zeit versetzt.
In der angegliederten Taverne der römischen Villa Borg fand zur Stärkung das Mittagessen statt. Natürlich gekocht nach überlieferten römischen Rezepten: Nach einer „TISANAM“ wurde ein „PERNA ET FABACIAE VERIDES“ serviert. Einhellige Meinung der Wanderer: Ausgesprochen lecker und interessant, jedoch nach unserem heutigen Geschmacks-empfinden doch gewöhnungsbedürftig.
Danach wurden endlich die Wanderstiefel geschnürt. Bei strahlendem Sonnenschein wurde die Weinlage Nenniger Schlossberg in Augenschein genommen und zur Überraschung auf halber Wegstrecke vom Winzer Karl Petgen und seinem Sohn ein Glas Winzersekt gereicht. Dies spornte die Wanderer zur Höchstleistung an und so wurde das Ziel, das Weingut Petgen, rasch erreicht.
Nach einem kurzen Betriebsrundgang, der natürlich den Keller mit einschloss, ging man zur Weinprobe über. Im Gegensatz zu den Trierer Weinbergslagen spielt in dieser Gegend nicht der Riesling, sondern die Rebsorten Elbling und Burgunder die Hauptrolle. So wurde nach einem Elbling ein Weißer Burgunder und Grauer Burgunder verkostet, jedoch auch eine Rebsorte, obwohl schon sehr alt und mehr im benachbarten Frankreich bekannt, eine Auxerrois Spätlese. Natürlich durfte auch ein Riesling nicht fehlen und bildete eine Riesling Auslese aus dem „Superjahr“ 2003 den Höhepunkt und Abschluss. Nur ungern trennten sich die Weinfreunde vom Weingut, war doch festzustellen, dass sich der im Keller bereits vermittelte Eindruck eines hochmodernen, durch Edelstahl nur so blitzenden Betriebes, sich im Glas durch fruchtige und sortentypische Weine bemerkbar macht.

Klaus Christmann