Vergangenes
Wochenende stand eine Wanderung der Weinbruderschaft Augusta Treverorum
auf dem Programm. Ziel war das so genannte Dreiländereck mit
seinem Mittelpunkt, dem Weinort Nennig, der schon auf eine über
2.000-jährige Weinbautradition zurückblicken kann.
Untrennbar ist Nennig mit dem römischen Mosaik verbunden, das
Dipl. Ing. Hans Josef Keßler erläuterte und interessante
geschichtliche Details vermittelte. Mit dem Bus wurde danach das nächste
Ziel angesteuert: Eine der größten römischen Villenanlagen
im Saar-Mosel-Raum liegt etwas verborgen ganz in der Nähe: Die
„Römische Villa Borg“ mit Herrenhaus, Villenbad und
Taverne. Mit viel Einfühlungsvermögen wurden auch kleine
architektonische Details rekonstruiert. Mosaik und Marmor, Wandgliederungen
durch Pflaster und Gesimse lassen den Hauch von der Pracht verspüren,
der in der Antike vorhanden war. Durch eine fachliche Führung
und etwas Fantasie wurden die Weinfreunde gedanklich in eine längst
vergangene Zeit versetzt.
In der angegliederten Taverne der römischen Villa Borg fand zur
Stärkung das Mittagessen statt. Natürlich gekocht nach überlieferten
römischen Rezepten: Nach einer „TISANAM“ wurde ein
„PERNA ET FABACIAE VERIDES“ serviert. Einhellige Meinung
der Wanderer: Ausgesprochen lecker und interessant, jedoch nach unserem
heutigen Geschmacks-empfinden doch gewöhnungsbedürftig.
Danach wurden endlich die Wanderstiefel geschnürt. Bei strahlendem
Sonnenschein wurde die Weinlage Nenniger Schlossberg in Augenschein
genommen und zur Überraschung auf halber Wegstrecke vom Winzer
Karl Petgen und seinem Sohn ein Glas Winzersekt gereicht. Dies spornte
die Wanderer zur Höchstleistung an und so wurde das Ziel, das
Weingut Petgen, rasch erreicht.
Nach einem kurzen Betriebsrundgang, der natürlich den Keller
mit einschloss, ging man zur Weinprobe über. Im Gegensatz zu
den Trierer Weinbergslagen spielt in dieser Gegend nicht der Riesling,
sondern die Rebsorten Elbling und Burgunder die Hauptrolle. So wurde
nach einem Elbling ein Weißer Burgunder und Grauer Burgunder
verkostet, jedoch auch eine Rebsorte, obwohl schon sehr alt und mehr
im benachbarten Frankreich bekannt, eine Auxerrois Spätlese.
Natürlich durfte auch ein Riesling nicht fehlen und bildete eine
Riesling Auslese aus dem „Superjahr“ 2003 den Höhepunkt
und Abschluss. Nur ungern trennten sich die Weinfreunde vom Weingut,
war doch festzustellen, dass sich der im Keller bereits vermittelte
Eindruck eines hochmodernen, durch Edelstahl nur so blitzenden Betriebes,
sich im Glas durch fruchtige und sortentypische Weine bemerkbar macht.
Klaus
Christmann